Literaturnobelpreis 2025 geht an László Krasznahorkai

Schwedische Akademie hat entschieden: Literaturnobelpreis 2025 geht an László Krasznahorkai

SchmuckbildWir gratulieren László Krasznahorkai zum diesjährigen Nobelpreis und freuen uns über die Ehrung dieses Meisters der absurden Apokalypse! Seine Bücher wurden in über 30 Sprachen übersetzt und behandeln häufig das Leben in Krisensituationen sowie grundlegende Fragen der menschlichen Existenz. Die Schwedische Akademie feiert ihn für die “große lyrische Schönheit” seiner Werke, seine “außergewöhnliche sprachliche Vitalität” oder auch für seinen “kraftvollen, musikalisch inspirierten epischen Stil”. Dem schließen wir uns gerne an.

Der Schriftsteller und Drehbuchautor wurde 1954 in Gyula geboren. Er studierte zunächst Jura in Szeged, später Hungaristik und Philosophie in Budapest. Mittlerweile lebt er den größten Teil des Jahres in Wien und Triest. 2015 wurde er mit dem International Man Booker Prize ausgezeichnet. Er ist nach Imre Kertész (dieser war der Preisträger im Jahr 2002) der zweite ungarische Literaturnobelpreisträger.

Falls Sie, lieber Hörerin, lieber Hörer, László Krasznahorkai für sich entdecken (oder wiederentdecken) wollen, stehen Ihnen folgende Hörbücher in unserem Bestand bereit:


Baron Wenckheims Rückkehr, Titelnummer 50782

Buchcover

“Jedes meiner Bücher soll die literarische Landkarte verschieben.” László Krasznahorkai gelang mit “Baron Wenckheims Rückkehr” ein Meisterwerk: ein Feuerwerk aus unerschöpflicher Erfindungsgabe, hellsichtiger Psychologie, abgründigen Themen und absurdem Humor.

Der Inhalt: Baron Wenckheim kehrt in das Ungarn von heute zurück, dargestellt als eine heruntergekommene Welt voller Verlierer. Die übersteigerten Hoffnungen aller richten sich an Wenckheim. Der in Buenos Aires zu vermeintlichem Weltruhm gekommene Sohn der Stadt soll sie retten. Doch zu viele spielen mit dem Feuer, und die Stadt steht voller geheimnisvoller Tankwagen. Die Explosion scheint jede Sekunde nah.

Mit diesem Buch schließt Krasznahorkai an seine legendären Romane “Satanstango” und “Melancholie des Widerstands” an, die (nicht nur) in New York zu gefeierten Wiederentdeckungen mit Kultstatus wurden.

“Obsessiv und visionär” nannte es James Wood von The New Yorker. 2019 wurde das Buch mit dem National Book Award for Translated Literature ausgezeichnet.

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Im Norden ein Berg, im Süden ein See, im Westen Wege, im Osten ein Fluß, Titelnummer 19233Buchcover

Im Süden Kyotos, an der einschienigen Schnellbahn der Kaihan-Linie gelegen, nur eine Haltestelle außerhalb der Stadt, ist ein Kloster. Eine labyrinthische Steigung führt den Enkel des Prinzen von Genji an diesen abgelegenen Ort. Irgendwo hier müßte er sein, der schönste Garten der Welt. Wie von selbst werden seine Schritte durch die Klosteranlage gelenkt. Eine ausgeklügelte Bauweise hat die Natur in Form gebracht, jedes Ding hat seinen Platz und seine wohlgeformte Gestalt eine Bedeutung an sich. Und so eröffnet sich ein feiner, minutiöser Blick auf die Natur, auf Pflanzen, Wind und Vögel, wie auch auf die Architektur, auf Pagoden, Höfe, Terrassen. Das Kleine groß werden zu lassen, Unauffälliges in den Mittelpunkt zu rücken, die Bedeutung zu erkennen, die selbst dem scheinbar Zufälligen innewohnt, Schönheit im Alltäglichen aufzuspüren und das ordnende Prinzip im angeblichen Chaos zu benennen, all das leistet Laszlo Krasznahorkai bei seinem Ausflug in die japanische Landschaft und in Japans Ideen- und Gedankenwelt.

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Satanstango, Titelnummer 15541

Buchcover

Ein nahezu verlassenes Dorf, nur wenige Menschen sind geblieben. Armut und Perspektivlosigkeit liegen schwer über den Einwohnern. Die Gemeinschaft ist zersetzt von Hass und Misstrauen. Irimias, ein früherer Dorfbewohner, kehrt zurück und verspricht Geld und Hoffnung. Das Dorf lässt sich auf ihn ein, nichtsahnend, dass er ein Polizeispitzel ist, der die Menschen durch die Androhung der Gefängnisstrafe erpresst. Krasznahorkai erzählt atmosphärisch dicht von verrotteten Charakteren in einem verfehlten Staat. Sein “Satanstango” ist überwältigend.

1985 ist dieses düstere Buch in Ungarn erschienen, 1993 machte der Autor mit dem Regisseur Bela Tarr einen siebenstündigen Kinofilm daraus. Es ist eine dunkle Parabel über ein angstvolles, aggressives, dunkles Land voller Verzweiflung, Abgründe und Unmenschlichkeit, ein Buch über Manipulation und die Macht von Worten, über die Hoffnung und das Betrogenwerden.

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