antiCoerper, Tag 5: Niederlande
Die antiCoerper-Zahl des Tages lautet 14020 und stammt aus den Niederlanden. Sie beziffert erfüllte Wünsche und gelebte Träume – und tröstet über die Tatsache hinweg, dass das dahinterstehende Ehrenamt derzeit aufgrund von Schutzmaßnahmen wahrscheinlich nicht operieren kann. Trotzdem möchte ich Ihnen davon berichten, denn allein die Tatsache, dass es ein solches Projekt gibt, hat mich sehr berührt und verdient Aufmerksamkeit als wunderbare Nachricht.
„Wünschewagen“ – Für das letzte große Ziel
Bei der Hochzeit der Enkeltochter dabei sein, noch einmal die weit entfernt lebende Familie besuchen, ein letztes Mal das Meer sehen und den Sand unter den Füßen spüren; noch einmal ein Konzert der Lieblingsband erleben oder einen letzten Ausflug in den Zoo unternehmen – letzte Wünsche sind so vielfältig wie die Menschen, die sie äußern
Aber sehr oft sind diese Menschen körperlich nicht mehr in der Lage, selbständig in ein Auto zu steigen und diese Fahrt zu bewältigen. Wo Angehörige überfordert sind, wenn ein Fahrgast zum Beispiel nur liegend transportiert werden kann, pflegerische medizinische Betreuung benötigt, oder wenn die Familie sich den Ausflug alleine nicht zutraut – hier setzen die Wünschewagen an.
Ziel des Wünschewagens ist es, Menschen in ihrer letzten Lebensphase Glück und Freude zu schenken, also Schwerstkranken einen besonderen Herzenswunsch zu erfüllen. Gemeinsam mit ihrer Familie und Freunden werden sie an ihren Wunschort gefahren. Dank Spenden und dem Engagement der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer fährt der Wünschewagen für seine Gäste kostenfrei. Mitfahren darf jeder, der noch transportfähig ist. Das Ziel bleibt ganz dem Wünschenden überlassen – egal ob weit weg oder noch einmal nach Hause: Möglichst jeder Wunsch wird erfüllt.
Das Wünsche-Fahrzeug selbst ist ein eigens gebauter Krankentransportwagen, dessen Innenausstattung besonders auf die Bedürfnisse der Fahrgäste abgestimmt ist: Spezielle Stoßdämpfer, eine Musikanlage sowie ein harmonisches Konzept aus Licht und Farben verschönern die Reise. Eine Rundum-Verglasung bietet einen Panorama-Blick auf die Umgebung.
Zugleich verfügen alle Wünschewagen über eine moderne notfallmedizinische Ausstattung, damit das Pflege-Team jederzeit medizinische Hilfe leisten kann.
Das Projekt „Wünschewagen“ kommt ursprünglich aus den Niederlanden und heißt dort „Ambulance Wens“. In Deutschland ist es ein Teilbereich des Arbeiter-Samariter-Dienstes. Nordrhein-Westfalen führte 2014 die ersten Wünschewagen ein; mittlerweile fahren 21 in der gesamten Republik.
Schi
Quelle: nur-positive-nachrichten.de
Hörbuchtipp: René Freund: Ans Meer. Titelnummer: 46533