Frieden – Ein Beginn im Inneren. Newsletter

„Meinst du, du könntest den Sonnenschein von der grünen Farbe der Blätter trennen? Ebenso wenig kannst du das beobachtende Selbst trennen von dem beobachteten Selbst.“

Ein Grüß Gott von Herzen aus der BBH!

Vor kurzem verstarb der vietnamesische Mönch, Schriftsteller und Lyriker Thich Nhat Hanh, neben dem Dalai Lama der zeitgenössische Repräsentant der buddhistischen Lehre. Um zu präzisieren: Er verstarb am 22. Januar 2022 und zwar exakt um Mitternacht, und er wurde 95 Jahre alt. Ganz genau genommen verstarb er aber nicht, sondern wechselte nur seine Gestalt: Im Sinne der buddhistischen Lehre trat sein Geist aus der physischen Gestalt über in einen formlosen Zustand. Insofern ist die Person Thich Nhat Hanh zwar nicht mehr als solche in unserer physikalischen Welt, das Bewusstsein aber nach wie vor hier, nämlich gegenwärtig in allem Leben. Genau so, wie es sich mit jeder anderen Energieform verhält.

Um die Lehren Thich Nhat Hanhs, die Schule der Achtsamkeit sowie den Buddhismus im Allgemeinen soll es in diesem Newsletter gehen. Falls jetzt die Sorge aufkommt, wir wollten missionieren, kann ich beruhigen: Unter den großen Glaubensgemeinschaften sind es gerade die Buddhisten (und Hindus), die ihre Heilslehre dem Rest der Welt nicht antragen wollen. Als sogenannte Erfahrungsreligion hat sie nämlich als Zentrum keinen allmächtigen Gott, sondern die Entwicklung des eigenen Geistes zum Ziel. Gemeint ist eine Rückbesinnung auf die „Buddha-Natur“, auf die reine, positive Energie, die alles Leben ist. Anders ausgedrückt: die Entdeckung des Friedens.

Unabhängig davon also, ob man zur buddhistischen Religion persönlich Stellung beziehen möchte – ihre Lehre ist unzweideutig friedlich. Sie ist – und so möge auch unsere Intention verstanden werden – die Einladung zu einer persönlichen Reise; ein Geschenk, das man zuerst sich selbst geben muss. Nur wer mit sich selbst in Frieden ist, kann anderen helfen – ihn zu finden wird somit zu einer sinnvollen Aufgabe, nicht nur in Krisen- und Kriegszeiten.

Zurück zu Zen-Meister Thich Nhat Hanh. Er war ein globaler spiritueller Lehrer, Dichter und Friedensaktivist, der für seine kraftvollen Lehren und Bestseller über Achtsamkeit und Frieden bekannt ist. Geboren wurde er 1926 als Nguyen Xuan Bao in Zentralvietnam. Im Alter von 16 Jahren trat er als Novize in den Tu Hieu-Tempel in der Stadt Hue ein. Als junger Bhikkhu (Mönch) in den frühen 1950er Jahren engagierte er sich aktiv in der Bewegung zur Erneuerung des vietnamesischen Buddhismus. Er war einer der ersten Bhikkhus an der Universität in Saigon, die ein säkulares Fach studierten, und einer der ersten sechs Mönche in Vietnam, die Fahrrad fuhren.

Als der Krieg nach Vietnam kam, sahen sich die Mönche und Nonnen mit der Frage konfrontiert, ob sie am kontemplativen Leben festhalten und weiterhin in den Klöstern meditieren, oder ob sie den Menschen in ihrer Umgebung helfen sollten, die schwer unter den Bombenangriffen und den Kriegswirren litten. Thich Nhat Hanh gehörte zu denjenigen, die sich entschlossen, beides zu tun, und er begründete damit die Bewegung des „engagierten Buddhismus”. Von diesem Zeitpunkt an widmete er sein Leben der Lehre und Praxis der inneren Transformation zum Wohle des Einzelnen und der Gesellschaft.

In den vergangenen Jahrzehnten haben sich weit über 100.000 Menschen dazu entschlossen, in ihrem täglichen Leben den von Thich Nhat Hanh modernisierten Richtlinien einer universellen Weltethik zu folgen.

Die BBH führt diverse Hörbücher von Thich Nhat Hanh, zu (Zen-)Buddhismus und Spiritualität. Nachfolgend haben wir eine Auswahl an interessanten Titel zusammengestellt, mit denen Sie erste Kontakte knüpfen können.

Von Thich Nhat Hanh:

Das Erblühen des Lotus. Titelnummer 710