Empfehlungen vom Team der Hörbücherei für die Feiertage
Liebe Hörerinnen und Hörer,
wir hoffen, Sie haben eine schöne Adventszeit. Auch wenn diese Zeit oft nicht so ruhig ist, wie man sich das so romantisch erträumt, gibt es doch hoffentlich zwischen den Jahren viel Gelegenheit für den ein oder anderen Schmöker. Und wenn auch das nicht funktioniert, bleiben immer noch die guten Vorsätze für das neue Jahr!
Wir, das Team der Bayerischen Hörbücherei sind alle mal in uns gegangen und haben jeder für sich nachgedacht, was wir Ihnen da so empfehlen könnten. So unterschiedlich, wie die hier handelnden Personen sind, müsste eigentlich für jeden etwas dabei sein und diese Tipps stellen wir Ihnen nun vor und wünschen eine wunderbare Zeit beim Lesen und Hören und natürlich besinnliche Feiertage!
Liste aller Titel (etwas mehr zum Inhalt und warum die Titel empfohlen werden, folgt weiter unten):
- Jan Böttcher: Das Kaff
(Titelnummer 45669)
Empfehlung von Margarete Rathe – Geschäftsführerin - Becky Chambers: Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten
(Titelnummer 48087)
Empfehlung von Sonja Schikowski, unserer Redakteurin. - James Clavell: Tai-Pan
(Titelnummer 15260)
Empfehlung von Rober Geier, unserem Systemadministrator offline und online. - Rolf Dobelli: Die Kunst des klaren Denkens
(Titelnummer 22930)
Empfehlung von Nedzad Ensslin – Tonkünstler in unserem Studio - Victor Hugo: Die Elenden
(Titelnummer 9833)
Empfehlung von Wolfgang Hartmann – Studioleitung und Sprecher - Ann Patchett: Fluss der Wunder
(Titelnummer 65840)
Empfehlung von Sonja Schikowski, unserer Redakteurin - Celeste Ng: Was ich euch nicht erzählte
(Titelnummer 40986)
Empfehlung von Margarete Rathe – Geschäftsführerin - José Saramago: Die Stadt der Blinden
(Titelnummer 9915)
Empfehlung von Martin Klein, unserem Hörerberater - Graham Swift: Ein Festtag
(Titelnummer 42487)
Empfehlung von Karin Junk, unserer Hörerberaterin
Jan Böttcher: Das Kaff
(Titelnummer 45669)
Ursprünglich habe ich das Buch gehört, weil ich mal wieder einen von unserem Sprecher Helmut Schmid gelesenen Titel hören wollte, dessen Stimme ich sehr mag. Beim Hören fand ich das Buch dann gerade als Mutter von Jungs spannend, weil es in dem Buch um das Aufwachsen eines Mannes in Deutschland geht und ich mir immer wieder denke, wie anders Kinder und eben gerade Jungs heute als früher aufwachsen. Als ich fertig war, habe ich ein paar Rezensionen zu dem Titel angehört und stieß dabei mal wieder auf eine schöne Facette von Büchern: Sie sprechen zu jedem anders! Während die meisten Rezensenten vor allem das Aufwachsen in der Provinz und die Heimkehr dorthin wichtig fanden, war mein Aspekt des spezifischen Heranwachsens als Mann der 90er im Unterschied zu heute für andere nicht interessant. (Margarete Rathe)
Becky Chambers: Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten
(Titelnummer 48087)
Worum geht es? Die Multi-Spezies-Crew eines kleinen, maroden Raumschiffs kreuzt durchs Weltall, um auf Anfrage Wurmlöcher zu bohren, die Verbindungswege zwischen Galaxien herstellen. Warum ist das lesenswert? Unschwer zu erkennen, dass es sich um Science Fiction handelt. Aber keine Sorge: Die üblichen opulenten Weltraumschlachten samt ermüdender Astro-Terminologie braucht man hier nicht zu befürchten. Wer sich vielmehr für fiktive Kulturen faszinieren kann, liebevoll ausgearbeitet und in einer spannenden, dem derzeitigen gesellschaftspolitischen Zeitgeist angelehnten Geschichte platziert, der ist hier richtig. Gesamteindruck: friedlich. (Sonja Schikowski)
James Clavell: Tai-Pan
(Titelnummer 15260)
Der Inhalt spricht, wie ich finde, für sich: Es ist der Traum des ‚Tai-Pan‘, des obersten Führers, wie ihn die Chinesen nennen, Dirk Struan, China als vollwertiges Land in den Völkerbund einzubringen. Das verschlossene und doch bevölkerungsreichste Land der Welt ist zu Beginn des Jahres 1841 für die westliche Welt Tabu, niemand darf einreisen. Als sich die britische Krone die karge Felsinsel Hongkong auf Grund Struans Vorschlag sichern kann, fühlen sich die Händler und die Regierung vor den Kopf gestoßen – Hongkong scheint für die erbrachten Opfer im ertragreichen Opiumhandel und im vorangegangenen Krieg nur eine schlechte Trophäe. Doch Struan, Besitzer und Anführer des einflussreichsten Handelshauses jener Zeit, des Noble House, ist davon überzeugt, in Hongkong ein Sprungbrett nach China gefunden zu haben. (Robert Geier)
Rolf Dobelli: Die Kunst des klaren Denkens
(Titelnummer 22930)
Eine gute Zusammenfassung einiger bekannter psychologischer Phänomene, die mit Wahrnehmung, Entscheidungen usw. zu tun haben. Bringt mich dazu, meine Denkmuster zu erkennen und macht Lust, diese auch mal zu überdenken. (Nedzad Ensslin)
Victor Hugo: Die Elenden
(Titelnummer 9833)
Um die erfolgreiche Sicherstellung ausreichender Lektüre während langer Winterleseabende zu garantieren, plädiere ich für ein gleich dreibändiges Werk, bei dem sich Leser und Kritiker vor Superlativen kaum retten können und das bereits seit seinem Erscheinen vor 159 Jahren: ein Klassiker, grandios, monumental, gewaltig, ein Meisterwerk für die Ewigkeit, der größte Roman der Weltliteratur! Wenn Sie auf eine Romanreise gehen möchten, die durch alle Welten und alle Geschichten führt, die zugleich immer auch noch mehr als Welten und Geschichten sind, greifen Sie zu Victor Hugos einzigartigem historischen und menschlichen Panorama: „Les Misérables“, „Die Elenden“. Fast 600.000 Wörter oder knapp 59 Stunden Spieldauer werden jene langen Winterleseabende zweifelsfrei bereichern. (Wolfgang Hartmann)
Ann Patchett: Fluss der Wunder
(Titelnummer 65840)
Worum geht es? Die Wissenschaftlerin Marina Singh wird in den brasilianischen Dschungel geschickt, um die exzentrische Forscherin Dr. Swenson aufzuspüren, die dort eine geheimnisvolle Studie über die Fruchtbarkeit von Ureinwohnern betreibt. Warum ist das lesenswert?Es ist laut. Heiß, feucht, stickig, gefährlich. Toxische Pflanzen, tückische Tiere, obskure Gestalten – beste Zutaten für einen Abenteuerroman. Das Niveau ist allerdings hoch, denn nicht nur begibt man sich auf eine ethnologische Expedition, es wird auch eine gewagte naturwissenschaftliche Prämisse geboten, die wiederum ethische Fragen aufwirft … Ideal für graue, kalte Dezembertage. (Sonja Schikowski)
Celeste Ng: Was ich euch nicht erzählte
(Titelnummer 40986)
Auf den Titel bin ich verfallen, weil ich die tolle Serie „Kleine Feuer überall“ gesehen habe, welche auf dem gleichnamigen Buch der Autorin beruht. Die Erzählweise der Autorin, die die Zeit auflöst und in Sprüngen vor und zurück den Leser dazu bringt, seine bereits gefällten Urteile über die handelnden Figuren immer wieder zu überdenken, fand ich so toll, dass ich ein anderes Buch von ihr lesen wollte. Auch in diesem Titel erzählt sie teilweise rückwärts und stellt so alle Annahmen, die man immer wieder getroffen hat, auf den Kopf. Eine sehr unterhaltsame Art, dem Leser klar zu machen, wie Vorurteile funktionieren und das niemand davon frei ist. Celeste Ng kann Geschichten erzählen! (Margarete Rathe)
José Saramago: Die Stadt der Blinden
(Titelnummer 9915)
Ein Autofahrer erblindet während der Fahrt. Kurz darauf verlieren immer mehr Menschen ihr Augenlicht – eine Epidemie ist ausgebrochen. Der Staat greift ein, die Erblindeten werden isoliert, Terror und Gewalt regieren … Dieses spannend geschriebene Buch wurde hervorragend gelesen von unserem ehemaligen Sprecher Reiner Unglaub. Spieldauer 11:08 Std. Das Hörbuch kann unter der Titelnummer 9915 bei uns ausgeliehen werden, selbstverständlich auch noch nach den Feiertagen. (Martin Klein)
Graham Swift: Ein Festtag
(Titelnummer 42487)
Die betagte Schriftstellerin Jane Fairchild erinnert sich zurück: an eine längst vergangene Zeit, als sie Dienstmädchen in Beechwood war und ein Verhältnis hatte mit Paul, Spross aus begütertem Hause, und an einen besonderen Sonntag im März 1924. Es ist „Mothering Day“, ein Festtag, an dem die Herrschaft ausfliegt, das Dienstpersonal eine kleine finanzielle Zuwendung erhält und frei hat. Jane trifft sich ein letztes Mal mit Paul, der kurz vor einer arrangierten, standesgemäßen Ehe steht, zu der es allerdings nicht kommen wird, und zum ersten Mal nicht heimlich, sondern in dessen Elternhaus. Graham Swift erzählt – kunstvoll Vergangenheit und Gegenwart verschränkend – von der Zeit der gesellschaftlichen und sozialen Umbrüche nach dem Ersten Weltkrieg, die aus einem Dienstmädchen eine Schriftstellerin werden ließ. Eines meiner Lieblingsbücher von einem meiner Lieblingsautoren! (Karin Junk)