antiCoerper, Tag 3: Simbabwe

„Oma hört dir zu – Von den Freundschaftsbänken in Simbabwe“

Mittwoch, 25. März 2020, und die antiCoerper-Sendung macht sich wieder auf, eine Meldung für das Lächeln in unseren Gesichtern zu finden!

Tatsächlich ist es gar nicht so schwer, auf Nachrichten zu treffen, die sich das Attribut POSITIV verdienen. Es gibt Websites, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, allein die guten Ereignisse der Welt zu sammeln, tagtäglich. Aber ich habe besondere Ansprüche. Ich lese so lange, bis eine Meldung eine Resonanz in mir hervorruft und ich eine Berührung meiner Seele spüre … Und dann kommt es auch zu diesem Lächeln!

Eben jener Vorgang ist mir heute bei folgender Nachricht passiert:

„Oma hört dir zu – Von den Freundschaftsbänken in Simbabwe“

Wer in Simbabwe unter Depressionen leidet, gilt als schwach oder besessen. Therapeuten gibt es kaum. Deshalb helfen vor allem Großmütter den Menschen, die unter psychischen Erkrankungen leiden. Sie sind so gefragt wie nie zuvor.

Sie sitzen auf Parkbänken vor den Kliniken und helfen dabei, seelische Leiden zu lindern: 240 Laien-Therapeutinnen, zwischen 35 und 85 Jahre alt, alle von ihnen Großmütter. Sie kümmern sich mehrere Tagen die Woche um Menschen mit psychischen Erkrankungen. Ein Projekt namens „Friendship Bench“, zu Deutsch „Freundschaftsbank“, hat diese Großmütter ausgebildet, um zu helfen – denn psychische Krankheiten sind ein Tabuthema in diesem afrikanischen Land.

Armut und politische Konflikte in Simbabwe sorgen für einen Anstieg an psychischen Erkrankungen. Etwa 60.000 Menschen haben in den letzten vier Jahren eine solche Freundschaftsbank im Land besucht. Laut einer Studie zeigten Menschen mit Angstzuständen weniger Symptome einer Depression nach einem Gespräch mit einer dieser Großmütter. Es sind traditionell die Großmütter in Afrikas Familien, die alles zusammenhalten und sich um die Familienmitglieder kümmern. Daher gelten sie als sehr weise. Und aus diesem Grund kommen auch die Patienten gerne zu ihnen, um sich Rat zu holen oder einfach jemandem die eigene Geschichte zu erzählen. Jemandem, der zuhört.

„Für mich ist es aber am schönsten, keinen Rat mehr zu geben“, sagt Shery Ziwakayi, eine Therapie-Großmutter. „Das habe ich in der Ausbildung gelernt. Wir fragen immer: ‚Was kannst du tun, um deine Situation zu ändern?‘ Es hilft den Menschen, wenn sie sich selbst Gedanken machen, und es hilft mir, weil es eine Grenze schafft, die ich vorher nicht kannte.“

Viele der Therapie-Großmütter haben vorher für die Gesundheitsämter in Simbabwe gearbeitet. Sie wurden dann psychologisch ausgebildet und von dem Freundschaftsbank-Projekt angestellt.

Schi
Quelle: www.nur-positive-nachrichten.de

Hörbuchtipp: Jorge Bucay: Komm, ich erzähl dir eine Geschichte. Titelnummer: 23288